Bitcoin Theorie

info@bitcoin-theorie.de

Das Bitcoin System

Die Funktionsweise des Bitcoin Systems

Der Entwickler des Bitcoin-Systems Satoshi Nakamoto erzeugte die ersten 50 Bitcoins, indem er am 03.01.2009 den sogenannten Genesis-Block berechnete. Dieses Berechnen von Blocks wird als „Mining“ bezeichnet. Beim Mining werden die Transaktionen der Bitcoins in Blöcken verarbeitet und verifiziert.14 Diese Berechnung kann von jedem privaten Computer durchgeführt werden, es ist jedoch heutzutage nur noch über teure Spezialhardware möglich, dadurch effektiv Gewinne zu erzielen, da die Berechnungen gezielt rechenintensiver und aufwendiger werden, um eine konstante Zahl von neuerzeugten Bitcoins zu gewährleisten. Für einen erfolgreich berechneten Block erhält der Miner oder eine Gruppe aus Minern (ein sogenannter Mining-Pool) zurzeit 25 Bitcoins, diese Zahl halbiert sich etwa alle vier Jahre.15 Diese Blöcke werden dann der Blockchain zur Verfügung gestellt. Die Blockchain, auch proof-of-work chain genannt16, ist ein öffentliches Transaktionsprotokoll, in dem alle erfolgreichen Transaktionen verzeichnet werden. Sie ist das Herzstück des Systems. Durch die Blockchain wird einerseits das Problem des doppelten Ausgebens von digitalem Geld gelöst, andererseits ein hoher Grad an Transparenz geschaffen. Die Speicherung der Blockchain erfolgt dezentral auf allen Computern des BitcoinSystems, die gemeinsam die Blockchain aktualisieren und dadurch eine Manipulation seitens der Akteure oder einer zentralen Kontrollinstanz verhindern. Die Blockchain ist in den Bitcoin-Client, auch Bitcoin-Qt genannt, integriert und wird mit diesem heruntergeladen.17 Der Bitcoin-Client ist ein Programm, mit dem Bitcoins versendet oder gespeichert werden. Das Versenden von Bitcoins funktioniert mithilfe eines öffentlichen Schlüssels, der des Weiteren als Adresse bezeichnet wird, und eines privaten Schlüssels. Die öffentlichen Adressen setzen sich aus Buchstaben und Zahlen zusammen (z. B. 1EUaX1pdKDvV7N17HG8YgPvsoHvCa58bUY). Sie sind vergleichbar mit der IBAN eines herkömmlichen Bankkontos, wobei im Unterschied zum Bankkonto ein Bitcoin-Konto unendlich viele öffentliche Adressen haben kann. Diese öffentlichen Adressen werden bei durchgeführten Transaktionen in der Blockchain gespeichert. Der private Schlüssel wird benötigt, um eine gültige Transaktion durchzuführen. Es gibt für jede Bitcoin-Adresse einen privaten Schlüssel, der zeitgleich mit der Erstellung der Adresse erzeugt wird und dem Nutzer den vollen Zugriff auf die jeweilige Adresse erlaubt. Ist eine Transaktion einmal in der Blockchain validiert, kann die Bitcoin-Zahlung nicht mehr rückgängig gemacht werden, seitdem der Fehler der Transaction Malleability18 behoben wurde: Bei Auftreten dieses Fehlers wurde eine Transaktion durchgeführt, aber nicht in der Blockchain als gültige Transaktion vermerkt. Zur Speicherung eines Bitcoins genügt es, die öffentliche Adresse und den privaten Schlüssel zu speichern. Dazu kann beides auf Papier geschrieben (paper wallet) und sicher verstaut werden (cold storage-Methoden19)20 oder online auf einer der verschiedenen Handelsseiten auf einem Account oder in einer „virtuellen Geldbörse“ (Englisch „Bitcoin wallet“, Kurzform „wallet“) wie z. B. Bitcoin-Qt oder MultiBit21 gelagert werden. Bitcoins können dabei auf einem beliebigen Speichermedium gesichert werden. Die Sicherheit vor Diebstahl oder Verlust bei den verschiedenen Speichermethoden ergibt sich aus dem technischen Geschick des Nutzers. Die sicherste Variante für einen technisch unerfahrenen Nutzer ist eine cold-storage-Methode, darauf folgend der Account auf einer der verschiedenen Handelsbörsen, da diese je nach Handelsbörse oft zusätzlichen Sicherheitskomfort, wie z. B. eine 2-Faktor-Authentifizierung bieten. Die persönlichen elektronischen Wallets erfordern, je nach Wallet, ein gewisses Maß an technischem Geschick, haben dafür die Vorzüge, dass Unabhängigkeit gegenüber Online-Accounts besteht und schnelles pseudonymes Transferieren möglich ist. Pseudonymität ist die Anonymität einer Person durch die Nutzung eines Pseudonyms als neue Person. Es wird von Pfitzmann und Hansen folgendermaßen definiert: „Being pseudonymous is the state of using a pseudonym as ID.“22 Anonymität ist nicht mit Pseudonymität gleichzusetzen. Erst wenn das Pseudonym nicht der „echten“ Person zugeordnet werden kann, ist Anonymität erreicht.23 Für diese Arbeit steht das Kriterium Anonymität bei der Steuerflucht im Vordergrund. Neue Adressen und dazugehörige private Schlüssel können in einer persönlichen elektronischen Wallet wie beispielsweise MultiBit erzeugt werden.

Das mögliche Handelsvolumen Prognose 2014

Das mögliche Handelsvolumen verbunden mit der Volatilität der Währung Bitcoin ist der Hauptfaktor um bestimmen zu können, ob eine Anlage in Bitcoin geeignet ist um eine Verschiebung von Geld zu ermöglichen. Das Bitcoin-System hat eine Maximalmenge von 21 Millionen Bitcoins. Zurzeit gibt es etwa 12,2 Millionen Bitcoins, deren Zahl jedoch durch Mining stetig ansteigt.24 Ein Bitcoin war z. B. am 08.01.2014 rund 660 € wert. Der bisherige Höchstwert lag bei 896 € für einen Bitcoin.25 Daraus ergibt sich ein Geldvolumen von rund acht Milliarden Euro. Dieses Geldvolumen muss vom Handelsvolumen abgegrenzt werden, für das die Geldumlaufgeschwindigkeit wichtig ist. Diese betrug am 08.01.2014 für die vorhergehenden 30 Tage auf der Handelsseite Mt.Gox rund 33,7 Millionen Euro.26 Der zukünftige Preis eines Bitcoins kann nur geschätzt werden, jedoch ergibt sich durch die Beschränkung der Bitcoin-Menge und der damit verbundenen immer langsamer werdenden Generierung neuer Bitcoins eine Chance zur Wertsteigerung.27 Jede Marktöffnung (wie im Falle Chinas), jede Geldmengenausweitung seitens der Staaten sowie weiter anhaltende Staatsschuldenkrisen werden Menschen dazu ermutigen, das Bitcoin-System auszuprobieren, was in einer Vergrößerung des Nutzernetzwerks resultiert, wodurch sich die Netzwerkeffekte28 verbessern und die Nachfrage ansteigt. Demnach kann gesagt werden, dass ein Bitcoin-Netzwerk vorhanden ist, um Geld schnell zwischen Ländern transferieren zu können. Hierbei kann der Akteur bei geschicktem Kaufen und Verkaufen Gewinne beim Transferieren realisieren. Zur Volatilität der Währung Bitcoin kann gesagt werden, dass sie seit ihrer Entstehung einen Wertzuwachs bis zum Zeitpunkt des 08.01.2014 von 14592 % erfahren hat. Die ersten Preisspitzen waren im April 2013, also nach langsamer Wiederöffnung der zyprischen Konten, mit einem Wert von 203 €, und im Dezember 2013 bei Markteintritt Chinas mit 896 € pro Bitcoin.29 Eine Untersuchung von Ron und Shamir fand 2012 heraus, dass 73 % aller Bitcoin-Adressen nach dem Umtausch von Fremdwährungen in Bitcoin nicht mehr genutzt wurden. Sie vermuten, dass diese Bitcoins als Wertanlage benutzt werden.30 In einer neueren Untersuchung vom Dezember 2013 von Meiklejohn et al. traf dies immer noch auf 64 % aller BitcoinAdressen zu.31 Der Wert eines Bitcoin schwankt jedoch oft über mehrere Tage um bis zu 4 %, deshalb können durch schnelle Transaktionen im Bitcoin-System und fest eingestellte Verkäufe Gewinne realisiert werden, obwohl die Handelsplatzgebühren etwa 1,5 % betragen. Bei einer auf Schnelligkeit bedachten Verschiebung von Bitcoins ist ein Verlust in Höhe der Handelsplatzgebühr realistisch. Im Vergleich zu anderen Möglichkeiten Geld zu lagern und zu verlagern ist das Bitcoin-System eines der günstigen Systeme. Dies variiert jedoch je nach Geldmenge, da viele Steueroasen feste Summen verlangen, beispielsweise 1.750 – 2.500 BahamaDollar Gründungskosten und 100 US-Dollar Bankspesen pro Jahr auf den Bahamas.32